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Törn 2014 von Lauterbach nach Gotland mit Station in Visby, Kalmar und auf den Erbseninseln Törn 2016 von Flensburg nach Göteborg mit Besuch der Insel Läsö und Sönderborg Törn 2017 von Maasholm rund Sjælland mit Stationen auf der Insel Serejø, in Helsingør, auf der Insel Ven, in Kalvehave Sogn und Marstal. Törn 2018, von Lauterbach über Hanö nach Karlskrona. Dann aber nicht nach Gdansk sonder über Christiansöe und Bornholm wieder nach Lauterbach Törn 2019 Rund ums Ijsselmeer Törn 2020 Dänemark in der Pandemie, eine verpasste Gelegenheit Törn 2021 Ein bißchen Dänische Südsee Törn 2022 Zwei skandinavische Länder
Törn  2014 von Lauterbach nach Gotland mit Station in Visby, Kalmar und auf den ErbseninselnTörn 2016 von Flensburg nach Göteborg mit Besuch der Insel Läsö und SönderborgTörn 2017 von Maasholm rund Sjælland mit Stationen auf der Insel Serejø, in Helsingør, auf der Insel Ven, in Kalvehave Sogn und Marstal.Törn 2018, von Lauterbach über Hanö nach Karlskrona. Dann aber nicht nach Gdansk sonder über Christiansöe und Bornholm wieder nach LauterbachTörn 2019 Rund ums IjsselmeerTörn 2020 Dänemark in der Pandemie, eine verpasste GelegenheitTörn 2021 Ein bißchen Dänische SüdseeTörn 2022 Zwei skandinavische Länder

 

Törn rund Sjælland

 

 

Das Motto des Törns

 

 

Erst segeln, dann entspannen!

 

 

 

Das ist die Route, die wir für dieses Jahr planen. Wie man sieht haben sich die Erfahrungen der zwei Langstreckentörns in der Planung niedergeschlagen. Immerhin haben wir uns für diesen Törn 350 sm vorgenommen.

 

Zum Planungsstand gibt es zeitnah updats.

 

 

Start:             Freitag, den 26.05.2017 gegen 18:00 Uhr

Ziel:               Samstag, den 27.05.2017 gegen 18:00 Uhr

                       Hafen: S28/2 auf Sejerø - Stecke 110sm (Nachtfahrt)

(http://www.nv-pedia.de/hafenplan-s282-sejero-havn/)

 

Sejerø ist eine schöne Insel im Kattegat und sollte auch besichtigt werden. Dafür nehmen wir uns am nächsten Tag den Vormittag Zeit. Nach dem Mittagessen geht's wieder auf See.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Sejer%C3%B8

 

Wir haben 75 sm vor uns. Es soll nach Helsingør gehen.

 

Start:             Sonntag, den 28.05.2017 gegen 14:00 Uhr
Ziel:               Montag, den 28.05.2017 gegen 07:00 Uhr

Helsingør -      Strecke 75 sm (Nachtfahrt)

http://www.nv-pedia.de/hafenplan-s268-helsingor/  

 

Da wir schon früh gegen 7:00 Uhr in Helsingør ankommen werden ist erstmal Frühstück auf dem Plan. Dann können wir uns die Stadt und das Schloss Kronborg ansehen.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Kronborg

https://de.wikipedia.org/wiki/Helsing%C3%B8r

 

15:00 Uhr legen wir dann mit Südkurs in Helsingør ab. Die schöne Insel Ven können wir diesmal leider nicht besuchen. Es geht nach Süden zur Insel Nyord.

Start:             Montag, den 28.05.2017 gegen 15:00 Uhr
Ziel:               Dienstag, den 29.05.2017 gegen 07:00/08:00 Uhr (je nach Hafen)

Insel Nyord - 75 sm (Nachtfahrt)

http://www.nv-pedia.de/hafenplan-s203-nyord/

 

 

Die Insel Nyord soll ein richtiges Schmuckstück sein. Durch die lange Zeit der Isolation blieb Nyord von großen Neuerungen verschont und zeigt sich heute noch mit dem typisch dörflichen Charakter vergangener Zeiten.
 

http://www.daenemark-moen.de/Insel_Nyord/insel_nyord.html (Hafen sehr klein!)

 

Ausweichhafen: http://www.nv-pedia.de/hafenplan-s196-kalvehave/

(mit Fahrradverleih → http://www.brobike.dk/)

 

Start:             Dienstag, den 29.05.2017 gegen 12:00 Uhr
Ziel:               Dienstag, den 29.05.2017 gegen 19:30 Uhr

Insel Vejrø - Strecke 33 sm

http://www.nv-pedia.de/hafenplan-s176-vejro/

 

 

 

Vejrø gehört zu den kleinen Inseln im Smålandsfahrwasser. Die Insel bietet viel Ruhe und Natur. Das muss auch mal sein!

 

Wir übernachten auf der Insel und am nächsten Tag geht’s auf Inselbe­sich­tig­ung. Am Mittwoch gegen Mittag geht es weiter.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Vejr%C3%B8

 

 

Start:             Mittwoch, den 30.05.2017 gegen 12:00 Uhr
Ziel:               Mittwoch, den 30.05.2017 gegen 19:30 Uhr

Marstal - Strecke 35 sm

http://www.nv-pedia.de/hafenplan-s1213-marstal/

 

 

Marstal auf der Insel Ærø. Am nächsten Morgen schauen wir uns alles an. Wer Lust hat auch mit dem Fahrrad.

 

Eine Sehenswürdigkeit liegt ca. 3 km von Marstal entfernt. Ein altes Ganggrab beim Dorf Kragnæs, dessen älteste Grabschicht aus der Zeit um 2000 bis 3000 vor Christus stammt.

 

Im Übrigen lohnt es sich, die Umgebung mit ihren malerischen Dörfern per Fahrrad zu erkunden.

 

Fahrradverleih: http://www.bike-erria.dk/de/bikerent_marstal.html

 

Dann geht es zu unserem Ausgangshafen nach Massholm zurück, denn am Freitag ist Bootsübergabe.

Start:             Donnerstag, den 01.06.2017 gegen 14:00 Uhr
Ziel:               Donnerstag, den 01.06.2017 gegen 19:30 Uhr

 

Massholm- Strecke 25 sm

 

 

 

DAS WÄRE DER PLAN FÜR 2017

Das ist unser Schiff

 

Das Schiff heißt "Preussische Adler"und  ist eine 19m- Schoneryacht mit guten Segeleigenschaften und einer Segelfläche von ca. 145 qm am Wind, plus 61qm Fischerman.

Sein Stahlrumpf verdrängt 34 Tonnen, die Formel entspricht der eines klassischen Langkielers. Der 6-Zylinder-IVECO-Dieselmotor, Direkteinspritzer, leistet 240 PS, der Antrieb erfolgt über ein hydraulisches Getriebe mit Einhebelschaltung und eine linksdrehende Vier-Flügel-Schraube. Das Tankvolumen beträgt 8oo Liter.

 

12 gut dimensionierte Schlafplätze sind in 6 Kammern untergebracht. 12 Rettungswesten, Lifebelts, Wolldecken und Lee(Kojen)segel sind den Kojen zugeordnet. Der Salon im Decksaufbau hat 12 Sitzplätze und einen großen Kartentisch, über dem die Navigations-Elektronik installiert ist. Die Pantry umfasst eine Doppelspüle, Dreiflammengasherd mit Backofen, Kühlschrank 24/230V mit kleinem Eiswürfelfach, Geschirr, Besteck, Gläser, Pött und Pann.

 

Frischwasser 1200 Liter, 3 Zapfstellen (kalt und heiß), elektrisches Drucksystem. Fäkalientank 1500 Liter, 2 Toiletten mit Waschgelegenheit, elektr. SeewasserDrucksystem. 

Falls es euch interessiert, die Woche vor unserem Törn ist die Yachtschule Spittler aus Lörrach mit dem "PreußischenAdler" rund Fünen unterwegs. Daten unter: http://yachtschule-spittler.de/toerns/reviere/

Speisekarte für den Törn 26.05 – 02.06

 

Wie immer gibt es morgens das ausgiebige Frühstück mit Allem was die Küche und der Einkauf hergibt, tagsüber das bewährte Buffet und manchmal was zum Kaffee. Und das gibt es abends

Die Speisekarte musste nach dem Einkaufen etwas geändert werden. Hat aber keinen wirklich traurig gemacht .

 

 

Freitag

 

 

Eine etwas andere Suppe als sonst, Gyrossuppe. Mit Brot als Beilage. Schmeckt !!

 

Sonnabend

 

 

Kalbsrückenbraten mit Pfifferlingen, Blumenkohl und Semmelknödeln oder Kartoffeln, Pfifferlinge gab es nicht, Champignons waren auch gut.

 

Sonntag

 

Das bewährte Huftsteak mit Spargel und Kartoffeln.

Im Einkauf gab es eine Änderung, der Spargel wurde

durch fagiolini alla genovese ersetzt, schmeckt prima

und passte hervorragend zum Steak.

 

Montag

 

 

Lammpilaw und als Beilage Hirtensalat, alles ein bisschen vom vorderen Orient angehaucht.

 

Dienstag

 

 

Szegediner Gulasch  mit Bandnudeln

 

Mittwoch

 

Gebratenes Kalbsherz an Kapern-Gewürz-Sauce und

Kartoffelbrei, das war ein Drama, die Lieferanten meines Metzgers hatten das Kalbsherz im Lager liegen gelassen. Also gab es Ochsenbäckchen in Rotwein, lecker.

 

Donnerstag

 

Königsberger Klopse

Kartoffelbrei

Salat von Roten Beten

 

Die Klopse wurden zu Hause eingeweckt, leider nicht gut genug. Nach drei Tagen gaben sie ihren Geist auf. Dafür gab es aus den Resten Bratkartoffeln, 40 Eier mit Speck und Tomatensalat. Hat allen geschmeckt. 

  

Freitag

 

Heute ist Abreise. Also steht nur ein gutes Frühstück auf dem Tisch. So war es auch!

 

 

Beginnen wir den Bericht des Törns 2017 mit einer Reminiszens auf unser Schiff

Ich muss ehrlich gestehen, ich bin von einem Charterschiff noch nie hin und weg gewesen. Auch große Schiffe, die wir gechartert haben, haben eigentlich keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, denn irgendwie sind alle Einheitssoße, auch wenn sich die Erbauer ob ihres Produktes laufend auf die Schulter klopfen.

 

Und dann komme ich in Maasholm auf den äußersten Steg und das war mein erster Anblick.

Ein Schiff mit eigenem Gesicht, ein Schiff zum verlieben. Als Bummelletzter konnte ich ohne Gepäck an Bord gehen. Alles, was ich mitgebracht hatte, war schon da. Der Anblick, der sich mir bot, war überwältigend.

Ein Salon, der seinem Namen Ehre machte. Möbel in Teak und Mahagoni. Ein Kartentisch der dem Navigator alle Arbeitsmöglichkeiten bietet. Hinter dem Niedergang eine Küche die mir als Smutje das Herz hüpfen lässt. Es gibt Alles was ein Koch braucht und in einer Ausführung, die der Größe der Besatzung gerecht wird. Wer hat auf einem Schiff schon mal neben dem Herd Topflappen vorgefunden oder eingepasste Schneidbretter, die bei Seegang nicht durch die Gegend fliegen? Und dann der Clou, im Kühlschrank eine Magnumflasche Rieslingsekt zur Begrüßung, gestiftet vom Eigner. Herzlichen Dank Herr Dr. Aly.

 

Und die Schränke muss man sich auf Zunge zergehen lassen. 15 mal das komplette Geschirr, seefest verstaut, auf jedem Stück das Wappen des Schiffes. Der Schrank mit den Gläsern eine Augenweide. Gläser für jedes Getränk, ebenfalls gegen jeden Unbill gesichert.

 

Dieses Schiff ist so konzipiert und ausgerüstet, dass die Besatzung sich darauf verlassen kann, wenn sie keine gravierenden Fehler macht, wird es sie immer sicher an jeden Ort dieser Welt bringen, voraus gesetzt, er liegt am Wasser und das Wasser ist tief genug.

 

Man merkt es dem Schiff an, dass es der Eigner selber segelt. Es ist an alles gedacht. Alles ist praktisch, nirgendwo Schnickschnack. Dafür Annehmlichkeiten, die den Alltag besser machen. Keine Duschen, die findet man besser in jedem Hafen. Dafür eine Toilette die so funktioniert wie im Flugzeug. Keine Angst vor Verstopfungen. Nur zwei hinter einander geschaltete Seeventile, die nur zum Übergeben des Fäkalientanks nach Außen geöffnet werden müssen (auf den modernen schwimmenden Wochendhäusern gibt es davon leider jede Menge und alle müssen geschlossen werden, das wird allzu häufig vergessen).  Und die Übergabe erfolgt mit eigener Pumpe. Das Schiff ist so in der Außenhaut praktisch dicht. Zwei verriegelbare Schotten, die das Schiff im Haveriefall wirklich schützen, teilen den Rumpf in drei Abteilungen.

Dazu gibt es Stauraum ohne Ende. Unter dem Boden neben der Küche eine  Bilge, die den gesamtem vegetarischen Vorrat für die Reise kühl und frisch hält. Wir hätten in den anderen Staumöglichkeiten nochmal unsere Mitbringsel unterbringen können und das waren nicht wenige.

Eine Besegelung, die noch herkömlich zu reffen ist, also einzelne kleine Segelflächen, die sich leicht an den Wind anpassen lassen. Ein wenig bedienungsaufwändig, aber praktisch. Man hat ja genügend Mannschaft auf dem Schiff.  

 

Ein Hoch auf  den Eigner Dr. Aly und seine Frau und auf den Bootsmann, der das Schiff betreut.

                               Und nun der Reihe nach

Wie jedes Jahr findet im Strobachschen Familienkreis spätetens im Herbst bei genügend Rotwein die Nachbesprechung des abgelaufenen Törns statt. Wer auf die Idee mit dem "Preußischen Adler" kam weiß ich nicht. Das Schiff hatten die zwei ja schon mal und es wird von einer legendären Sturmfahrt berichtet und von gerissenem Bowdenzug. 

 

Jedenfalls habe ich in meinen Unterlagen den Chartervertrag vom 11.11.2016 (man beachte das Datum) und die Anfrage, ob ich für diesen Törn den Finanzminister mache. Natürlich, da gab es keine Frage (und wie ich das heute sehe, wird dieser Posten an mir hängen bleiben).

 

Mitte Dezember war der Plan für den Törn 2017 klar und seit dem steht er auf dieser Website. Die Mannschaft bestand lange Zeit aus nur 11 Mann, obwohl 12 Kojen auf dem Schiff vorhanden sind. Es fand sich kein 12 ter Mann. Und der kleine  Peter, der ja ganz gerne mit wollte, hatte schon bei einer anderen Crew zu gesagt. Aber wie das immer so ist, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Schlußendlich war er dann doch bei uns. 

Und das ist die Mannschaft

Eigentlich alles bekannte Gesichter, aber auf einem Schiff zusammen waren sie noch nie. Der Reihe nach (im wahrsten Sinne des Wortes ) von rechts nach links (und das nur weil der Skipper rechts steht)

Karsten Strobach, unser Skipper und der Mann zur besonderen Verwendung.

Rainer Günther, Smutje und Finanzminister, als solcher in keiner Wache

Peter Heller, der kleine Peter, 

Fred Klecker

Steffen Tech

Frank Strugale

Mario Hahn

Birger Toedtmann

Falk Strobach, zuständig für die elektronische Hardware der Navigation

Frank Bergmann

Torsten Seidel, auch kurz Eddy

Ralf Buchert, Haus- und Hoffotograf, immer präsent mit den möglichsten und unmöglichsten Fotogeräten. 

Freitag, 26. Mai, die Anreise

Für mich beginnt die Anreise eigentlich schon immer einen Tag vor Törnbeginn. Es muss für 12 Leute Alles zum Essen eingekauft werden und für den ersten Tag die traditionelle Suppe zum Abend und das Essen für den zweiten Tag gekocht werden. In diesem Jahr kam erschwerend hinzu, dass dieser Vortag ein Feiertag war, Himmelfahrt. Also Einkaufen am Mittwoch, Vorkochen am Donnerstag und ab zu meinem Bruder nach Halberstadt. Liegt auf dem Wege, also beinahe, und man sieht sich ja so selten.

 

Am Donnerstag abend sitze ich dann bei Ulfs Nachbarn, eingeladen auf ein halbes Bier (Ulf war zu einem eingeladen und nach der Bemerkung, wir wären ja zwei, reduzierte sich das auf die Hälfte), am Grill und sinniere über die Fleischvorräte in meiner Kühlbox. Eigentlich hatte ich sehr viel Staekfleisch gekauft, es wäre bestimmt etwas für gleich auf den Grill übrig. Dann Nachdenken, hast du das auch eingepackt? Scheiße, es liegt noch zu Hause und mit ihm das Sauenfilet für den Szegediner Gulasch. Was nun? Die versammelte Nachbarschaft meinte, da könne nur Nachbar Lutz helfen. Lutz arbeitet auf dem Halberstädter Schlachthof. Also hin, natürlich kann Lutz helfen, aber bei Huftsteak schüttelt er bedenklich mit dem Kopf. Am nächsten Morgen hilft Lutz mit Schweinefilet und Huftsteak gibt es auch, in Goslar in der Metro. Liegt auf (dem kleinen Um-)Weg zur Autobahn. Natürlich bin ich durch diese Aktivitäten mal wieder Bummelletzter. Die Radebeuler und Birger waren alle schon da. Der morgendliche Einkauf und der kleine Umweg über Goslar hatten doch Zeit gekostet.   

Die Radebeuler waren an diesem Morgen schon in aller Hergottsfrühe aufgebrochen und ohne Probleme in Maasholm lange vor mir eingteroffen. Das Schiff war schon vor meinem Eintreffen übernommen worden, Alles war verladen und gestaut. Eigentlich war Auslaufen angesagt, aber, wie gesagt, der liebe Rainer war noch nicht da und mit ihm die Verpflegung.

Immer noch Freitag, die 1. Etappe von Massholm nach Serejø

16:10 Auslaufen. Diesmal mit einem standesgemäßen Ablegeschluck. Kein Wind, also unter Motor. Nach einer Stunde meinte die Maschine es wäre ihr zu heiß und gab entsprechende Warntöne. Also haben wir zur Abwechslung Segel gesetzt. Alles Tuch was auf dem Schiff vorhanden ist. Der Fischerman alleine bringt 61 m2 Segelfläche.  Bei 2 Beaufort läuft der Preußische Adler 5 kn. Laut Logbuch runden wir gegen 20:00 die Südspitze Langelands.Leider war es so um 21:00 mit der Herrlichkeit vorbei. Also Motor wieder an, mit dem Erfolg, dass er nach kurzem Lauf wieder meckert. Aber irgendwie hat sich das Problem von selbst erledigt. Wir fahren mit 6 kn Marschfahrt in die Nacht. Alles an Bord ist ruhig. Der Motor motort, die Mannschaft tut ihren Dienst und ich gehe schlafen. So beim Einschlafen denke ich, wir reisen mit dem "Preußischen Adler" als Kreuzfahrtschiff. Die haben tagsüber Belustigung an Land und reisen gleichfalls Nachts.

Was sagt das Logbuch über die Nacht? Es ist alles ruhig. Gegen 1:00 haben wir das nördliche Ende von Langeland querab. 2:50 passieren wir die Storebælltsbroen (besser als Große Beltbrücke bekannt). Und ich schlafe trotz (oder wegen) des laufenden Motors wie ein Baby und werde morgens vom Duft frischer Brötchen geweckt. Karsten als Mutter der Kompanie hat sich in die Bresche geworfen und angefangen das Frühstück zu machen.

Gegen 7:30 liegt Røsnæs Fyr auf der Steuerbordseite, das ist der westlichste Punkt von Sjælland, und wir ändern unseren Kurs von NzO auf NOzO. Serejø ist nicht mehr weit.

Nach ausgiebigem Frühstück setzen wir Segel und segeln die letzten drei Stunden bei schwachem Wind nach Sejerö. 10:56 legen wir in Serejø Havn, so jedenfalls der Eintrag im Logbuch für den Anlegeschluck, an. Der Manöverschluck lässt alle zu einer positiven Bilanz des Anfangs des Törns kommen.

Fazit 1.Etappe von Maasholm nach  Serejø Havn

 

zurück gelegte Strecke:                  104 nautische Meilen

Der Mitschrieb von OpenCPN sagt für die zurück gelegte Stecke 114,42 nm

 

davon 

unter Segel:                                      29 nautische Meilen

 

mit Motor:                                        75 nautische Meilen

 

Durchschnittsgeschwindigkeit:        5,82 Knoten

 

Reisezeit                                           18:50 h

Sonnabend, 27.Mai, erster Landtag

Ich gehe das Schiff anmelden. Diesmal habe ich einen Pinn für meine Kreditkarte und kann mal ehrlich sein und die Liegegebühren bezahlen. Im Nachhinein muss ich feststellen, dass ich mit meiner Ehrlichkeit ein bisschen blöde war, bei keinem unserer dänischen Nachbarn sah ich eine Banderole am Schiff als Ausweis, dass man gelöhnt hatte. Aber ein Gutes hatte das Bezahlen, wir hatten einen Wlanzugang und kostenlose warme Duschen. Und damit waren Alle glücklich.

 

Die Mannschaft hatte anschließend völlig unterschiedliche Interessen. Da waren die Faulen, zu den gehörte auch ich, die blieben an Bord. Drei fanden Fahrräder für ihr Geld, der Rest erkundete den Ort. Zu Karstens angekündigter Okkupation der Insel durch die Besatzung des „Preußischen Adler“ kam es nicht. Wirklich sehenswert ist die schöne Kirche von Serejø. Die ältesten Teile der Kirche stammen aus der Zeit sie zwischen 1250 und 1300. Ihre heutige Gestalt bekam sie um 1500. Die Kalkmalereien an den Wänden stammen von 1558, es sind nicht alle freigelegt. Das Votivschiff unter der Decke ist von 1659 und stellt Christians IV. Flagschiff Trefolgigheden dar. Es ist das zweitälteste Votivschiff in Dänemark. Lange Zeit war die Kirche das auffälligste Bauwerk der Insel. Erst der Leuchtturm von 1859 löste sie als Landmarke ab.

 

Über die weitere Vorgehensweise an diesem Sonnabend kam es zur einer basisdemokratischen Aussprache in der Mannschaft, von Buchi auf Video festgehalten und wahrscheinlich irgendwann auf YouTube zusehen. Fazit der Veranstaltung, der Hauptantragsteller setzte sich in einer sehr eigenartigen Abstimmung mit seinem Antrag durch, am Abend das Pokalendspiel zu sehen und ohne Belästigung durch Motorgeräusche zu schlafen.

 

Die Sicht auf den Windwetterbericht brachte gute Kunde. In der Nacht sollte der Wind ein wenig zunehmen und konstant aus Süd wehen. Also ein Grund erst nach Ende des Pokalendspiels auszulaufen und über Nacht nach Helsingør zu segeln.

Immer noch Sonnabend, die 2. Etappe von Serejø nach Helsingør

Das Pokalendspiel endete pünktlich. Karsten und ich hatten das Schiff zum Auslaufen vorbereitet und so konnten wir kurz nach 22:00 auslaufen. Mit 3 kn laufen wir vor dem Wind Kurs Nordwest um dann auf Nord und anschließend auf Kurs Ost zu gehen.

 

Im Logbuch steht unter 01:21eine Begegnung mit der Fähre der Stena Linie Kiel-Göteborg. Die Wache beobachtet eine Bergeaktion mit einem Hubschrauber. Es gibt aber keine Fotos und im Internet findet sich auch nichts. War aber bestimmt eine wilkommene Abwechslung für die Wache. Wir runden da gerade die Westspitze von Serejø und sind direkt neben dem 

Hauptfahrweg.

 

Gegen zwei Uhr erreichen wir das Leuchtfeuer Serejø Nord und drehen auf Ostkurs. Mit 7 bis 8 kn läuft der „Preußische Adler“ bei drei Windstärken bis nach dem Frühstück diesen Kurs. Den Schwenk nach Süden zum Hafen von Helsingør laufen wir unter Motor und verkneifen uns das Kreuzen im Verkehrstrennungsgebiet. Frank Bergmann hat seinen Antrag voll erfüllt bekommen. Er konnte das Pokalendspiel sehen und er konnte ohne Belästigung durch Motorengeräusche schlafen. Ob er ruhig geschlafen hat, entzieht sich meiner Kenntnis. 

Helsingør hat zwei Häfen. Für unser Schiff mit einer Länge von über 15 Fuß war der Kulturhafen vorgeschrieben. Er sah ein wenig anders aus als im Hafenhandbuch beschrieben. Man hatte im Hafenbecken einige Schwimmstege verankert. Am ersten legten wir an. Wenn man den Mitschrieb von OpenCPN betrachtet scheint das aber nicht so richtig funktioniert haben. Als wir da angelegt hatten stellte irgendeiner fest, wir liegen auf Luv.

Also wieder ablegen und das Ganze auf die Leeseite des Anlegers verlegen. Viel Aufwand, wie man sieht, war aber richtig. 

Sonntag, 28. Mai, zweiter Landtag, erster Teil

Der Stadtrundgang in Helsingör war eigentlich keiner. Wir lagen also im Hafen der Kulturwerft. So waren die Wege nicht solang. Unser reichte aber eigentlich nur bis Schloss und Festung Kronborg. Die Kulturwerft ist eine schöne Einrichtung. Das ganze entstand aus der ehemaligen Helsingør Skibsværft. In den ehemaligen Werftgebäuden sind vielfältige kulturelle Einrichtungen untergebracht. Und eines der beiden Trockendocks ist heute ein Café und ein Hörsaal.

 

 Das Schloss ist der Schauplatz von Shakespeares Drama Hamlet und steht seit dem Jahr 2000 auf der Weltkulturerbeliste. Auf einem der Bilder sieht man dann Menschen, die als Hamlet verkleidet, vor dem Schloss posen. Am Hafenbecken steht die Skulptur HAN, im Volksmund havdreng - Hafenjunge, genannt, die als Pendente zur kleinen Meerjungfrau in Kopenhagen betrachtet wird. Den Touristen fällt aber mehr der große Fisch aus Überresten unserer Zivilisation auf.

 

Wir machen noch einen kleinen Abstecher in die Altstad. Es sind fast keine Menschen unterwegs. Nur die Hauptstraße war belebt. Und natürlich die Touristen, allen vorweg Japaner. An manchen Stellen wird an die Zeiten erinnert in denen in Helsingör der Schiffbau noch florierte.

 

Als alle an Bord versammelt sind nutzt Buchi die Gelegenheit das Gruppenfoto in den Kasten zu bekommen. Diesmal versammelt sich die Mannschaft auf dem Schiff und Buchi muss rennen um  rechtzeitig auf dem Schiff zu stehen um, im wahrsten Sinne des Wortes, im Bild zu sein. 

Immer noch Sonntag, immer noch 2. Etappe, von Helsingør zur Insel Ven

Entgegen der Ankündigung in Falks Plan für diesen Törn ist die Insel Ven doch im Programm. 

 

Nach dem Mittag geht es unter Motor nach Kyrkbaken auf der Westseite der Insel Ven. Ein kleiner, gemütlicher Hafen auf der zu Schweden gehörenden Insel. Der Hafenmeister hat begrenzte Öffnungszeiten, hätte aber, laut Aushang, gerne die sofortige Anmeldung und das bei Nichtbefolgen mit Strafandrohung. Er kommt dann doch, wenn auch mit einiger Verspätung und nimmt die Anmeldung entgegen. Für unser Schiff will er einschließlich kostenfreier Dusche und Wlan 300 schwedische Kronen.

 

Das Groß der Mannschaft macht einen Rundgang, nutzt die kostenlose, herrlich warme Dusche oder probiert sich im Internet. Das letztere funktioniert nicht so richtig. Nach ausgiebigem Abendbrot mit Steak und geht es in die Koje. Der Wind hat zugenommen und der Schwell im Hafen wiegt die Mannschaft in den Schlaf. 

Was sagt uns das? Nach Plan sollten wir in dieser Nacht zur Insel Nyord segeln, tun wir aber nicht.Wir haben den Kreuzfahrtmodus verlassen. Jaja, mach ja nur einen Plan (frei nach Bert Brecht).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

     Fazit 2. Etappe von der Insel Sejerø über Helsingør  zur Insel Ven 

 

    zurück gelegte Strecke                                   85 nautische Meilen

 

    davon

    unter Segel                                                      70 nautische Meilen

 

    mit Motor                                                       15 nautische Meilen

 

    Durchschnittsgeschwindigkeit                       5,76 Knoten

 

    Reisezeit                                                         14:45 h

 

Anmerkung. Es wurde erstemals ein elektonisches Logbuch installiert. Die erste Etappe ist noch ordentlich dokumentiert. Aber schon am zweiten Reisetag wurde es chaotisch. Die Ankunft im Hafen von Helsingør gibt es nicht. Es tauchen im elektronischen Mitschrieb zurück gelegte Strecken auf, die auch von Amaricans Cupper nicht erreicht werden. So haben wir in der Nacht zwischen 1:21 und 2:01 70 Meilen zurück gelegt. Und es geht noch besser, es tauchen zurück gelegte Strecken mit 3000 Meilen und mehr auf. Dazu Standorte mit 000 00.0000°N und das gleiche für E. Verdammt noch mal, waren wir kurzzeitig am Äquator? Da sind mir von Hand geführte Logbücher doch lieber. Zumal wenn, wie in unserem hier, die elektronischen Eintragungen immer spärlicher werden. 

Montag, 29. Mai, 3. Etappe von der Insel Ven zur Insel Nyord

Eigentlich sollte die 3. Etappe ja eine Nachtfahrt werden, ist sie aber nicht. Also früh auslaufen, denn den Hafen der Insel Nyord wollen wir noch bei Tageslicht anlaufen. So gibt es das Frühstück wirklich als Frühstück.

 

Nach dem Frühstück wird ausgelaufen, Logbuch sagt 07:05, und unter Segel geht es nach Süden, Zielhafen ist Nyord und wenn das aus Platzgründen nicht geht, dann die Insel Mön. Segel setzen bringt ein paar Probleme, der letzte Stagreiter der Fock ist defekt und wird durch einen Schäkel ersetzt. Mit vollem Zeug, das sind immerhin 145 m2, läuft der „Preußische Adler“ bei knappen 2 Bft zwischen 4 und 5 kn durch den trüben Tag.

Gegen halber zehne hat die hat die amtierende Wache die Schnauze voll, der Wind flaut immer mehr ab, man entschließt sich den Motor anzuwerfen.

12:00 liegt Kopenhagen querab. Die Mannschaft sitzt in im Salon und probiert Franks gestern gebackenes Brot, dazu Butter mit Madlon Sea Salt Flakes und Halberstädter, alle sind’s zu frieden.

Ein an Steuerbord in Gegenrichtung passierender 2 Mastschoner beflügelt die Wache wieder die Segel zu setzten. Mal sehen ob die jetzt wehenden 2 Bft genügend Vortrieb erzeugen. Immerhin, wir erreichen 6 kn, manchmal etwas weniger, aber es geht. Prima. Aber der Wind flaut wieder ab und die 14:00 Wache übernimmt das Schiff wieder unter Motor.

 

Der Rest des Tages ist schnell beschrieben, es ist trübe und kühl, kein Wind, das eine Beaufort auf der Anzeige ist vom Fahrtwind, und der Motor schnurrt unverdrossen vor sich hin. Wieder mal Bus fahren auf dem Wasser.

 

Gegen 19:00 erreichen wir die Fahrstraße durch das Flachwasser zwischen Steenhage und Sandhage vor der Insel Nyord. Es ist wie vor Hiddensee von See her kommend. Wir hangeln uns von Tonnenpaar zu Tonnenpaar, manchmal mit noch 10 cm Wasser unter dem Kiel. Heute wird in Schichten gegessen. Die Wache wird dann zum Essen abgelöst. 

 

Kurz vor 21:00 erreichen wir die Einfahrt zum Hafen von Nyord. Wir wollen rückwärts in den Hafen fahren, denn drinnen mit dem Langkieler zu drehen erscheint uns doch zu joker. Aber die Einfahrt ist sehr eng und das Schiff lässt sich auch nicht so gut richtigunsgenau rückwärst fahren, so dass Falk das Vorhaben abbricht und den Befehl gibt Kalvehave als neuen Zielort anzulaufen. 

Um 22:00 legen wir an der Außenmole von Kalvehave an. Nach Besichtigung des Hafens wurde ein geeigneter Liegeplatz im Hafen ausgemacht und der „Preußische Adler“ umgelegt. Dann standen uns alle Annehmlichkeiten des Hafens zur Verfügung.

Irgendwann beim anschließenden Abendessen bekam der kleine Peter den alarmierenden Anruf von zu Hause, bei uns braut sich was zusammen. Also wird im Wetter nachgeforscht. Ja, es wird windig. Umplanen ist angesagt. Mittwoch soll es am Schlimmsten werden. Also wird ein neuer Zielhafen gesucht und gefunden. Ziel für Morgen ist Marstal auf Ärö, Hat zwei Vorteile. Der Kurs wird morgen segelbar sein und die 75 Seemeilen dahin sind auch machbar.

Alle sind glücklich, das Ganze wird zünftig begossen. Auf Wunsch unseres Skippers habe ich für die Reise Rum eingekauft. Man kann ja nie wissen wie das Wetter wird und ein steifer Grog ist da immer willkommen. Aus dem Käpten Morgan wurde zwar kein Grog aber Karsten nahm unverdrossen den Kampf mit dem auf der Flasche abgebildeten Freibeuter auf. Mit Folgen. 

 

 

 Fazit 3. Etappe von der Insel Ven zur Insel Nyord und weiter nach Kalvehave

 

    zurück gelegte Strecke                                   67 nautische Meilen

 

    davon

    unter Segel                                                     22 nautische Meilen

 

    mit Motor                                                      45 nautische Meilen

 

    Durchschnittsgeschwindigkeit                       5,47 Knoten

 

    Reisezeit                                                         12:15 h

Dienstag, 30. Mai, 4. Etappe von Kalvehave nach Marstal

Der Tag beginnt trübe. Es herrscht leichter Nebel. Wir übernehmen in Selbstbedienung gegen Kreditkarte  230 Liter Diesel, machen das Schiff klar und laufen aus. Das Ablegen gestaltet sich eine wenig schwierig. Wir haben den Wind auf der Seite und liegen für die linksdrehende Schraube auf dem falschen Bug. Aber Karsten bewältigt das Ganze souverän, ein beherzter Griff zum Gashebel und kräftiger Schub in die eingedampfte Achterleine dreht den Bug vom Kai weg und wir sind frei. Alles andere ist reine Routine. Wir laufen noch vor 7:00 aus.

Kurz nach dem Aulaufen verschwindet unser Skipper unter Deck und wart den ganzen Tag über nicht mehr gesehen. Der Kampf mit Käpten Morgan war wohl anstrengender als ursprünglich angenommen.

Ein paar Wetterfeste sind an Deck und motoren das Schiff durch den Fahrweg. Der Rest genießt die Geborgenheit des Salons. Und das aus vollen Zügen, denn in dem Moment wo ich das hier schreibe, fängt es draußen an mit regnen. Nun ist nur noch der an Deck, der muss.

Dann große Aufregung, das Fahrwasser ist schwierig, die Betonnung auf Papier- und elektonischer Karte unterschiedlich und wir tasten uns am Rand des Fahrwassers entlang, aufstoppen in begriffen. Und die Fahrrinne wird enger. Es bedarf intensiver Abstimmung zwischen Navigation unter Deck und ausführendem Organ am Steuer. Mit Segel setzen ist also im Moment gar nichts.

Am Ausgang des Bredegrunds setzen wir nach 2,5h endlich Segel und laufen die nächsten 7 h westwärts. 16:45 streichen wir die Segel, wir haben beim angestrebten Kurs SSW den Wind auf der Nase und noch einen Schlag kreuzen kostet Zeit und bringt uns zu dicht an Langeland heran. Also Motor an. 

Gegen 21:00 runden wir Langeland und drehen auf NW Kurs. Jetzt sind wir aus Landabdeckung raus und die See wird um einiges rauer.

Das musste Buchi hinnehmen und sich von dem schönen Szegediner Gulasch verabschieden. Ich lag da schon in der Koje und hatte mal wieder alle Hände und Füße zu tun um in der Koje zu bleiben. Alle Kojen hatten ein Leesegel, nur in meiner Koje fehlte es und ich hatte mich darauf verlassen und meines im Auto liegen lassen. Selber schuld.

Die Ansteuerung von Marstal war bei Betrachten des Hafenhandbuchs ein bißchen skeptisch angesehen worden, aber wenn man den OpenCPN Mitschrieb ansieht hat die Wache das doch hervorragend gemeistert. Das Anlegen bei ablandigen Wind ging auch reibungslos. Kurz nach Mitternacht war Ruhe im Schiff.

 Fazit 4. Etappe von Kalvehave nach Marstal

 

 zurück gelegte Strecke                   92 nautische Meilen

 davon

 unter Segel                                     37 nautische Meilen

 mit Motor                                       55 nautische Meilen

 Durchschnittsgeschwindigkeit       5,33 Knoten

 Reisezeit                                         17:15 h

Mittwoch, 31. Mai, Landtag Marstal

Ich bin morgens als erster wach. Gerade rechtzeitig um dem mobilen Hafengeldkassierer das Hafengeld zu überreichen. Er wollte 230 DKr gleich 33€. Er konnte sogar rausgeben. Der Morgen begann sonnig und da wir im Windschatten der Insel lagen, war es richtig gemütlich

Dann bin ich in die Stadt zum Bäcker, die Aufbackbrötchen waren alle geworden und Falk hatte fürs Brotbacken nur eine Backmischung mit genommen. Nicht wie im vergangenen Jahr wo es genügend Mehl und Sauerteig gab um die Crew auch mehr als zu einer Mahlzeit satt zu bekommen. Naja, die Kollegen werden älter und fauler.

Nach ausgiebigem Frühstück ließ der wieder auferstandene Admiral die Mannschaft antreten und zeichnete den Chronisten für seine Verdienste um das leibliche Wohl der Mannschaft zum oberkommandieren Obersmutje aus. Der Seitenhieb mit dem "oberkammandierenden" bezog sich ganz offensichtlich auf meine immer mal wieder eingestreuten Kommandos wenn ich als langjähriger Skipper der Meinung bin, es läuft nicht richtig. Was soll’s. Immerhin gab der Admiral ein statmente vor laufender Kamera zu seinem Befinden. Er hat den Kampf gegen Käpten Morgan also gut überstanden.

Dann zog es die Masse der Mannschaft auf den Drahtesel die Insel erkunden. Peter, Frank und ich hatten keine Lust. Wir wollten die Stadt erkunden, etwas einkaufen und das Essen vorbereiten. Immerhin brauchen die Ochsenbäckchen ja einige Zeit zum Schmoren.

Wir machen also unseren Rundgang durch das beschauliche Städtchen. Marstal war früher ganz auf die Seefahrt orientiert. Es gab Werften in jeder Größe. Heute ist davon nichts mehr übrig, außer einem sehenswerten Museum. Auf den Werftgeländen am Strand steht ein angefangener Neubau in alter Holztechnik. es gibt eine kleine Werft für kleine Holzboote, eine museale Fertigung für (kleine) Schiffsmotoren, ein Trockendock und jedemenge Geschichte im Museum. Unteranderem existiert noch das Gebäude der Schifferversicherungen und des Reederverbandes.

Nach 48 gefahrenen Radkilometern standen die Fahrer wieder am Kai. Ob, wie schon einmal für einen Sturmtag auf Hiddensee, diese Kilometer auf die Reise angerechnet werden? Eigentlich nicht, denn nicht alle haben an dem Ausflug teilgenommen. Unterwegs gab es die schönen Landschaften der Ostseeinseln und etwas ganz Nostalgisches, alte Badehäuschen, von den Besitzern liebevoll gepflegt, einfach schön.

Geht mal in google maps auf die Adresse 2 vestre strandvej, Ærøskøbing Sogn, Region Syydanmark und dann street view und wandert ein bißchen am Starnd entlang. Es stehen da viele rum.

Nachmittags zum Kaffee trinken stand der mobile Hafengeldkassierer wieder vor unserem Boot und wollte das Hafegeld haben. Auf meine verwunderte Frage: „Wie so, er hätte doch erst heute Früh das Liegegeld bekommen?“, bekam ich als Antwort, das zähle nur bis 16:00 und die Zeit wäre vorbei. Und mein Einwurf, wir wären ja erst Nachts halber drei eingelaufen, ließ er nicht gelten. Einen Rabatt wollte er auch nicht geben, auf mein großes Geld konnte er nicht rausgeben, also nahm er mit 30€ vorlieb. Doch Rabatt bekommen, grins.

5. Etappe, 1. Juni, von Marstal nach Maasholm

Heute ist unserer letzter Tag. Ich bin früh aufgestanden, Brötchen holen. Wie überall in der Welt haben Bäcker früh auf, auch in Supermärkten. Da ich keine Kronen mehr hatte, musste ich, entgegen meiner sonstigen gewohnheit, kleine Summen nicht mit Karte zu bezahlen, notgedrungen zur EC Karte greifen. Und dann staunte ich nciht schlecht. Beim Bezahlen mit Karte wurde mir ein Rabatt von 5% gut geschrieben. Kein Wunder, dass in Dänemark das Bargeld auf dem Rückmarsch ist.

Vor dem Auslaufen haben wir noch mal Diesel übernommen und dann nichts wie raus aufs freie Wasser. Die Sonne scheint, der Wind weht aus der richtigen Richtung mit angenehmen 3 bis 4 Bft. Es ist eine Wonne zu segeln. 

In langen Kreuzschlägen segeln wir durch die Kieler Bucht in Richtung Maasholm. Und das Schiff läuft. 

Das hier ist Segeln pur, aufgenommen mit meinem Handy. Fällt Euch was auf? Hört mal genau hin. Na was fehlt? Richtig, das hohle Womm wenn das Schiff in die Welle einsetzt, das Womm, das ihr vom Segeln auf GFK Booten kennt. Nur der Wind macht am Mikro des Handys Geräusche.

Kurz nach 15:00 haben wir die Ansteuerungstonne Schlei erreicht und streichen die Segel. Unter Motor legen wir  die letzten zwei Seemeilen in den Heimathafen zurück. Dreiviertel Vier liegen wir wieder am Platz des "Preußischen Adlers".

Alle waren begeistert, vom Schiff, vom Törn, von der Stimmung. Es war wirklich Klasse.  

Fazit 5. Etappe von Marstal nach Maasholm

 

 zurück gelegte Strecke                   42 nautische Meilen

 davon

 unter Segel                                     39 nautische Meilen

 mit Motor                                      3 nautische Meilen

 Durchschnittsgeschwindigkeit       5,2 Knoten

 Reisezeit                                         8:00 h

Abreisetag, Freitag, 2. Juni

Der Rest ist schnell erzählt. Am Abend die letzten Voräte zusammen gesucht, siehe Bemerkung auf der Speisekarte, das Abendessen gerichtet. Den ganzen persönlichen Krempel eingepackt. Am Morgen den Bäcker heimgesucht, nicht mit Karte bezahlt und auch keine 5% erhalten. Dann das Auto gepackt, es war ganz schön leer. Wenn ich an die Hinreise denke, eine Limousine in Langausführung so voll, dass selbst der Beifahrersitz belegt war, und nun fast nichts im Auto. Alles richtig gemacht, alle waren satt geworden und hatten (fast) alles aufgegessen. Ich durfte nach dem Frühstück nach Hause fahren. Die Anderen haben den Schoner übergeben und der Bootsmann war zu frieden mit uns . 

Fazit am Ende des Törns

 

zurück gelegte Strecke                   390 nautische Meilen

 davon

 unter Segel                                     197 nautische Meilen

 mit Motor                                       193 nautische Meilen

 Durchschnittsgeschwindigkeit       5,49 Knoten

 Reisezeit                                         71:05 h

 

Und wenn man OpenCPN glaubt waren es noch 10 nautische Meilen mehr. Das ist zwar weniger als die zwei anderen Langstreckentörns, aber es war viel schöner, auch dank des "Preußischen Adler"

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